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Alte Häuser neu entdecken...

Umgebindeland: Janette Gosteli

Willkommen im

Es gibt einen Landstrich in der Mitte Europas, der bis heute sein unverwechselbares Gepräge einer Architektur verdankt: den Umgebindehäusern. Nirgendwo sonst in Europa blieb eine Volksbauweise in solcher Dichte erhalten. Schätzungsweise 19.000 dieser eigenwilligen Bauwerke gibt es noch - grenzübergreifend. Denn die Hauslandschaft fließt im Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien von der Oberlausitz und Sächsischen Schweiz bis nach Niederschlesien und Nordböhmen. „Umgebindeland“ nennt man inzwischen diese schöne Region.

Liebevoll saniert und gepflegt von den Eigentümern, strahlen die Häuser Bodenständigkeit, Besitzerstolz und Gastfreundschaft aus. Viele Umgebindehäuser verbinden ihre Ursprünglichkeit gekonnt mit modernen Wohnkomfort. Ist doch das Umgebindeland kein riesiges Freilichtmuseum, sondern eine lebendige Welt zum Wohnen, Arbeiten und Erholen.

Tag des offenen Umgebindehauses

Wie mag es wohl drinnen aussehen? Wer das variantenreiche Äußere der schmucken Umgebindehäuser bewundert, der möchte schon gern einmal einen Blick ins Innere werfen. Wie lebt es sich in einem Haus, das Jahrhunderte alt ist? Wie fühlt man sich in einer Stube nur aus Holz? Beengen die kleinen Fenster und niedrigen Decken? Muss moderner Wohnkomfort draußen bleiben?

Sicher, Museen, Hotels und Gaststätten, die in Umgebindehäusern eingerichtet sind, gewähren diesen Einblick. Doch der besondere Reiz liegt im Entdecken privaten Lebens im Umgebinde. Sagt man doch den Eigentümern geradezu ein Liebesverhältnis zu ihren „Häusln“ nach. Einmal im Jahr lüftet das Umgebindeland die Geheimnisse um Gebäude und Gefühle. „Tag des offenen Umgebindehauses“ - so heißt dazu die Einladung jenes Landstrichs im Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien, in dem die europaweit einzigartige Umgebindebauweise beheimatet ist und mit Mühe, Herz und Verstand bewahrt wird. Der Termin. Er ist zum Vormerken gut geeignet. Der „Tag des offenen Umgebindehauses“ findet seit 2005 immer am letzten Mai-Wochenende eines Jahres statt.

Schauen, Zuhören, Fachsimpeln. So kann man das Spektrum der Möglichkeiten für den Besucher beschreiben. Dazu öffnen private Eigentümer, Vereine und Firmen in zahlreichen Umgebinde-Orten in der Oberlausitz und Sächsischen Schweiz, aber auch im angrenzenden Niederschlesien und Nordböhmen ihre Türen. Und sie lassen sich viel für ihre Gäste einfallen:

• Umgebindehäuser, die auch innen besichtigt werden können

• Ortsführungen auf der Spur schöner Bauwerke

• Vorführungen traditioneller Handwerkstechniken

• Angebote für Kinder

Das Programm. „Guck mal rein“ - unter diesem Motto erscheint stets vor jedem Aktionstag ein detailliertes Programmheft. Es beschreibt z. B. die Ortsführungen durch Denkmalpfleger oder andere Kenner und stellt die geöffneten Umgebindehäuser schon mal kurz vor - mit ihren Besonderheiten, Sanierungslösungen und Nutzungsvarianten. Das Programmheft kann jeweils ab April angefordert werden: 03583/72 1113

Bereits Tausende Menschen aus nah und fern informierten sich an den bisherigen Umgebindehaustagen über modernes Wohnen und Arbeiten in den denkmalgeschützten Gebäuden. Wer nur mal genauer hinschauen und hinhören will, wer einen Schwatz machen möchte mit dem Besitzer, ist ebenso recht am Platz wie der, der Rat sucht bei der eigenen Haussanierung oder der bald sein eigenes Schmuckstück erwerben will.

Umgebindehauspreis

Diese Auszeichnung vergibt die Stiftung Umgebindehaus jeweils vor dem „Tag des offenen Umgebindehauses“. Plaketten an den Häusern machen auf die grenzübergreifende Ehrung aufmerksam. Anerkannt werden die vorbildliche Pflege von Umgebindehaus und Umfeld sowie gelungene Sanierungs- und Nutzungslösungen.