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Geschoss- und Stockwerksbauweise

Variante des Aufbaus

Der Fußboden der Obergeschosse ist bei solchen Bauten quasi in das Ständer-Fachwerk-System eingehängt. Damit entsteht über der Blockstube eine Doppeldecke. Es gibt aber auch die Variante, dass die Dielung auf den Deckenbalken der Blockstube aufliegt. Dann kann sie sich ständig gegenüber den Außenwänden verschieben. Die gerade beschriebene Geschossbauweise mit Langständern scheint sich nur bei nicht zu großen Umgebindehäusern bewährt zu haben. Langständer neigen dazu, unten auseinander zu grätschen. Fußschwellen, die Abhilfe schaffen könnten, kennt die Lausitzer Bauweise kaum.

Ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entwickelte sich über Zwischenformen ein modernerer Umgebindehaustyp: die Stockwerksbauweise. Ihre Verbreitung ist bestimmt auch in Verbindung mit dem Vordringen massiven Mauerwerks im Erdgeschoss zu sehen. Bei der Stockwerksbauweise wird auf das Mauerwerk eine Art hölzerner Ringanker aufgelegt, der das ganze Erdgeschoss umspannt. Dieser sogenannte Rähm wird um die Blockstube herum von oftmals schön profilierten und ziemlich kräftigen Ständern getragen. Diese dürfen sich keinesfalls verschieben. Deshalb sind sie von unten in den Rähmbalken eingezapft. Als eine Art Abstandhalter zwischen den einzelnen Ständern wirken Spannriegel. Kopfbänder bilden zusätzlich eine schräge Versteifung. Sie wurden allmählich in der Größe reduziert und zu Knaggen umgebildet.

Aus dieser Konstruktion entwickelten sich allmählich die typischen und gefälligen Umgebindebogen. Dass Fachwerk wurde wie ein Korb auf das Umgebinde und den Rähm gesetzt. Deshalb benötigte es keine Kreuzstreben mehr und wandelte sich zu einem nur noch an den Ecken durch eine Strebe versteiften schmucklos-rationellen Gitter. Diese Stockwerkbauweise machte nicht nur größere Fenster möglich, sondern auch die sehr großen und prachtvollen Umgebindehäuser, mit denen z.B. die Faktoren auftrumpften.